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Winter der Empörung


Vor etwa einem Monat sagte Erste Bank-Chef Andreas Treichl, dass die Sparmaßnahmen in Rumänien "brutal" und für westeuropäische Länder unvorstellbar gewesen seien, dass aber Menschen im Osten Brutalität gewohnt sind. 

In ganz Rumänien platzte der Kragen der Gewohnheit am letzten Wochende. Aus welcher Naht genau ist aber schwerer zu sagen. Die allgemeine Unzufriedenheit mit der Politik und der heimischen Art, Politik zu machen, hat sich mit geballter Kraft entladen; dass der Auslöser eine Unterstützungsdemonstration für die Symbolfigur der Rettungsdienste war, zählt fast gar nicht mehr. Weil Präsident Traian Basescu sich wie kein anderer Politiker nach 1989 als Landesvater aufführte, ist es nur verständlich, dass die Wut der Demonstranten sich gegen ihn richtet. 


Sonderbare Akquise: Rumänischer Geheimdienst SRI kauft Kondome ein


Den Journalisten der Bukarester Gratis-Zeitung Ring wird die Beschaffungspolitik einer Einheit des rumänischen Nachrichtendienstes SRI zumindest skurril vorgekommen sein: was wird ein Geheimdienst mit mehreren Dutzend Kondomen anfangen können? Zu vermuten bei solchen Akquisen ist in Rumänien oft die Bevorzugung eines Bekannten oder Verwandten mit eigener Firma durch irgendwelche Verantwortlichen einer Behörde, daher auch wahrscheinlich der Argwohn der Presse. Nicht aber diesmal. 

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Hexenjagd a la roumaine


Hexenjagd a la roumaine
Foto: flickr.com/miss_pink_26

Im Topf des Falls, der Rumänien zurzeit in der medialen Winterpause wie kaum ein anderer beschäftigt, schwimmen alle Zutaten eines Bestsellers - Stars nach Geschmack, ein Teelöffelchen Liebe, eine Prise Voodoo-Rituale auf Friedhöfen, dazu Hexen, Erpressung und Betrug. Jetzt will auch die Politik wählerwirksam mitspielen. Mehrere Abgeordnete wollen die Menschen notfalls per Antihexengesetz vor ihrer eigenen Dummheit schützen. Dagegen ist aber bekanntlich kein Kraut gewachsen.

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Hitzköpfe auf Eis


Die jüngsten Zwischenfälle im rumänischen Eishockey sind Symptome eines tiefer steckenden Problems. Wie kaum eine andere Sportart in Rumänien bietet Eishockey eine ausgezeichnete Bühne für die Entfaltung von Extremnationalismus. Die ethnisch gefärbte Rivalität beschränkt sich nicht nur auf die Klubs. Eine ethnische Trennungslinie verläuft auch quer durch die Nationalmannschaften von Junioren und Senioren.

 
 
 
    


Good bye Kredithaie


Das Parlament gehört auch in Rumänien zu den unbeliebtesten und unglaubwürdigsten Institutionen. Daher ist es nicht schwer, auch Positives zu übersehen, was dort geleistet wird. In dieser Woche hat Präsident Traian Basescu ein Gesetz paraphiert, das zu den Erfolgen dieser Legislaturperiode gehören sollte. Dadurch wird einer Praxis das Handwerk gelegt, die viele Menschen in Rumänien in den Ruin getrieben hat -  die Kreditwucherei. 



Gemeinsamkeiten


Komisch, wie sich die Geschichte zu wiederholen scheint − bei den jüngsten Nachrichten aus Tunesien musste ich stutzen, weil mir vieles so vertraut vorkam:



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Der Kommentar

Ausländische Direktinvestitionen verkümmern

Freitag, 13. Januar 2012 von Anne Warga

Befragt man die Regierung in Bukarest zum Stand der ausländischen Direktinvestitionen (FDI) in Rumänien, so erhält man seit Monaten die Standardantwort, die Exekutive werde schon bald ihre neue einschlägige Strategie erarbeitet haben und der Öffentlichkeit unterbreiten. Das ist, bei allem Respekt für den unerwarteten Sparwillen einer rumänischen Exekutive, spät − möglicherweise sogar zu spät.

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Blog

Winter der Empörung

Montag, 16. Januar 2012 von Alex Gröblacher

Vor etwa einem Monat sagte Erste Bank-Chef Andreas Treichl, dass die Sparmaßnahmen in Rumänien "brutal" und für westeuropäische Länder unvorstellbar gewesen seien, dass aber Menschen im Osten Brutalität gewohnt sind. 

In ganz Rumänien platzte der Kragen der Gewohnheit am letzten Wochende. Aus welcher Naht genau ist aber schwerer zu sagen. Die allgemeine Unzufriedenheit mit der Politik und der heimischen Art, Politik zu machen, hat sich mit geballter Kraft entladen; dass der Auslöser eine Unterstützungsdemonstration für die Symbolfigur der Rettungsdienste war, zählt fast gar nicht mehr. Weil Präsident Traian Basescu sich wie kein anderer Politiker nach 1989 als Landesvater aufführte, ist es nur verständlich, dass die Wut der Demonstranten sich gegen ihn richtet. 
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